Konzern­lagebericht

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Entwicklung der Märkte

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR PKW UND LEICHTE NUTZFAHRZEUGE

Im Geschäftsjahr 2022 lag das weltweite Pkw-Marktvolumen mit 69,6 Mio. Fahrzeugen auf dem Niveau des Vorjahres. Dabei fielen sowohl Zuwächse als auch Verluste einzelner Märkte sehr unterschiedlich aus, da Engpässe und Störungen der globalen Lieferketten, die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts sowie die weiteren Folgen der Covid-19-Pandemie weltweit unterschiedlich starke Einflüsse hatten. Versorgungsengpässe bei Halbleitern und anderen Vorprodukten, die bereits in der zweiten Jahreshälfte 2021 auftraten, und daraus resultierende Lieferengpässe konnten auch 2022 nicht vollständig behoben werden.

Ein leichtes beziehungsweise spürbares Wachstum verzeichneten die Gesamtmärkte der Regionen Asien-Pazifik und Nahost, während Südamerika und Afrika auf dem Vorjahresniveau lagen. In den übrigen Regionen sank die Zahl der Verkäufe: Während das Marktvolumen in Westeuropa leicht und Nordamerika spürbar rückläufig war, verzeichnete Zentral- und Osteuropa ein sehr starkes Minus.

Das weltweite Neuzulassungsvolumen von leichten Nutzfahrzeugen lag im Berichtsjahr leicht (−3,0 %) unter dem Vorjahresniveau.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die branchenspezifischen Rahmenbedingungen wurden neben fiskalpolitischen Maßnahmen wesentlich durch Engpässe und Störungen der globalen Lieferketten, die Covid-19-Pandemie sowie die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts beeinflusst, was im abgelaufenen Geschäftsjahr maßgeblich zur uneinheitlichen Absatzentwicklung in den Märkten beigetragen hat. Infolge des Russland-Ukraine-Konflikts wurden Sanktionen verhängt, die die Produktion und den Verkauf von Fahrzeugen insbesondere in Russland einschränkten. Zu den fiskalpolitischen Maßnahmen zählten Steuersenkungen oder -erhöhungen, Förderprogramme und Kaufprämien sowie Importzölle. Nichttarifäre Handelshemmnisse zum Schutz der jeweiligen heimischen Automobilindustrie erschwerten darüber hinaus den Austausch von Fahrzeugen, Teilen und Komponenten.

Europa/Übrige Märkte

In Westeuropa ging die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im Berichtsjahr mit einem Minus von 4,3 % auf 10,2 Mio. Fahrzeuge gegenüber dem schwachen Vorjahresniveau leicht zurück. Während das erste Halbjahr des Berichtsjahres den Vergleichswert noch deutlich verfehlte, stieg die Zahl der Neuzulassungen in den Folgemonaten wieder über den jeweiligen – teils erheblich schwächeren – Vorjahreswert. Die Entwicklung der großen Pkw-Einzelmärkte war im Geschäftsjahr 2022 negativ: Frankreich (−7,7 %), Großbritannien (−2,0 %), Italien (−9,8 %) und Spanien (−7,1 %) konnten ihr jeweiliges Vorjahresniveau nicht erreichen.

Das Neuzulassungsvolumen von leichten Nutzfahrzeugen sank in Westeuropa mit −20,7 % stark unter den Wert des Vorjahres.

In der Region Zentral- und Osteuropa ging das Pkw-Marktvolumen – nach der leichten Erholung im Vorjahr – im Geschäftsjahr 2022 mit einem Minus von 37,2 % auf 1,8 Mio. Fahrzeuge sehr stark zurück. Die Zahl der Verkäufe entwickelte sich dabei auch in den einzelnen Märkten insgesamt negativ. Insbesondere der russische Pkw-Markt erlitt erhebliche Einbußen und hat sich im Betrachtungszeitraum mehr als halbiert (−60,9 %). In Zentraleuropa fiel der Rückgang der Neuzulassungen mit −6,0 % in Polen und −7,1 % in Tschechien geringer aus.

Das Marktvolumen von leichten Nutzfahrzeugen in Zentral- und Osteuropa lag stark unter dem Vorjahresniveau (−28,6 %). Dabei sank in Russland die Zahl der verkauften Fahrzeuge im Berichtsjahr um 45,2 % im Vergleich zum Vorjahr.

Das Pkw-Marktvolumen in der Türkei lag im Berichtsjahr leicht über dem schwachen Vorjahresniveau. In Südafrika setzte sich der 2021 begonnene Wachstumstrend der Pkw-Verkäufe mit einem Plus von 20,4 % stark fort.

Die Zahl der Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen lag im Berichtsjahr in der Türkei auf dem Niveau (+0,5 %) von 2021; Südafrika verzeichnete dagegen ein leichtes Wachstum (+3,6 %).

Deutschland

Im Geschäftsjahr 2022 lag die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland mit 2,7 Mio. Einheiten (+1,1 %) auf dem schwachen Niveau des Vorjahres. Engpässe und Störungen der globalen Lieferketten schränkten die Fahrzeugverfügbarkeit weiterhin ein. Da sich die Verzögerungen bei Halbleiterlieferungen fortsetzten und damit auch die verbundenen Maßnahmen wie Produktionskürzungen und Fertigungsstopps anhielten, blieben die Inlandsproduktion und der Export im Berichtsjahr auf niedrigem Niveau: Die Pkw-Produktion erhöhte sich um 10,8 % auf 3,4 Mio. Fahrzeuge, die Pkw-Exporte wuchsen um 10,1 % auf 2,6 Mio. Einheiten.

Die Zahl der Verkäufe von leichten Nutzfahrzeugen in Deutschland lag im Berichtsjahr mit einem Minus von 21,1 % stark unter dem Vergleichswert von 2021.

Nordamerika

In der Region Nordamerika sanken die Verkaufszahlen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (bis 6,35 t) im Geschäftsjahr 2022 mit 16,4 Mio. Fahrzeugen (−7,3 %) spürbar gegenüber dem Vorjahreswert. Dabei verzeichnete das Marktvolumen in den USA mit 13,9 Mio. Einheiten einen in dieser Region überdurchschnittlichen Rückgang (−8,0 %). Der kanadische Automobilmarkt registrierte im Berichtsjahr einen spürbaren Rückgang der Verkaufszahlen auf 1,5 Mio. Einheiten (−9,7 %), während sich die Neuzulassungen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in Mexiko gegenüber dem Vorjahreswert spürbar um 7,0 % auf 1,1 Mio. Fahrzeuge erhöhten.

Südamerika

In der Region Südamerika lag das Neuzulassungsvolumen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen im Berichtsjahr mit 3,6 Mio. Einheiten (+1,8 %) auf dem Niveau des Vorjahres. Damit setzte sich der im Vorjahr begonnene positive Wachstumstrend abgeschwächt fort. In Brasilien lag die Zahl der Neuzulassungen bei 2,0 Mio. Einheiten und damit ebenfalls auf dem Vorjahresniveau (−0,8 %). Die gesamten Fahrzeugexporte aus brasilianischer Produktion erhöhten sich um 28,9 % auf 450 Tsd. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Auf dem argentinischen Markt stieg die Nachfrage nach Pkw und leichten Nutzfahrzeugen im Berichtsjahr 2022 spürbar um 7,0 % auf 380 Tsd. Einheiten an.

Asien-Pazifik

In der Region Asien-Pazifik lag das Pkw-Marktvolumen im Geschäftsjahr 2022 mit 33,8 Mio. (+3,6 %) Einheiten leicht über dem Vorjahreswert. Der absolute Anstieg der Pkw-Nachfrage in der Region war erneut vor allem auf die positive Entwicklung des chinesischen Pkw-Marktes zurückzuführen. Hier setzte sich die Erholung aus dem Jahr 2021 fort, stand jedoch unter dem Einfluss des Halbleitermangels sowie lokaler Ausgangssperren im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2. Insgesamt lag das Nachfragevolumen in China mit 21,0 Mio. Einheiten (+1,6 %) auf dem Niveau des Vorjahres. In Indien nahmen die Pkw-Verkäufe gegenüber dem Vorjahreswert mit einem Plus von 23,2 % auf 3,6 Mio. Einheiten erneut stark zu. Auf dem japanischen Pkw-Markt lagen die Neuzulassungen im Berichtsjahr mit 3,5 Mio. Einheiten (−6,9 %) spürbar unter dem Niveau des bereits schwachen Vorjahres.

Das Nachfragevolumen nach leichten Nutzfahrzeugen in der Region Asien-Pazifik lag 2022 leicht über dem Vorjahresniveau (+2,1 %). In China, dem dominierenden Markt der Region und dem größten Markt weltweit, wurde das Zulassungsvolumen des Vorjahres mit −3,1 % leicht verfehlt. In Indien lag die Zahl neu zugelassener Fahrzeuge stark über, in Japan leicht unter dem Niveau des Vorjahres.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR NUTZFAHRZEUGE

Seit dem 1. Juli 2021 zählt Navistar zu den Marken der TRATON GROUP und ist somit Teil des Bereichs Nutzfahrzeuge des Volkswagen Konzerns. Dadurch erweitern sich die relevanten Märkte im Nutzfahrzeugbereich um Nordamerika, bestehend aus den USA, Kanada und Mexiko.

Die weltweite Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw mit einem Gesamtgewicht von mehr als 6 t lag im Geschäftsjahr 2022 auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten spürbar über dem Wert der Vergleichsperiode (+5,5 %). Weltweit gingen die Lkw-Märkte stark zurück, was auf Verwerfungen auf dem chinesischen Markt zurückzuführen ist. Dort brach der Markt nach vorgezogenen Käufen im Jahr 2021 vor Einführung der neuen Emissionsstufe und der dort verfolgten Null-Covid-Strategie dramatisch ein.

In den 27 EU-Staaten ohne Malta, aber zuzüglich Großbritannien, Norwegen und der Schweiz (EU27+3) lag die Zahl der Neuzulassungen von Lkw mit einem Plus von 5,1 % auf insgesamt 337 Tsd. Fahrzeuge spürbar über dem Vorjahresniveau. Ein Wachstum war in vielen Lkw-Märkten der Region zu sehen, allerdings in unterschiedlich starker Ausprägung. Die erhebliche Markterholung des Jahres 2021 hat sich im Berichtsjahr auf ein spürbares Wachstum verlangsamt. In Deutschland, dem größten Markt in dieser Region, lagen die Neuzulassungen auf dem Vorjahresniveau (−1,7 %). Großbritannien registrierte ein spürbares Plus von 9,8 % und in Frankreich lag die Nachfrage auf dem Niveau des Vorjahres (−0,3 %). Der russische Markt reduzierte sich infolge des Russland-Ukraine-Konflikts stark. Die Türkei hingegen verzeichnete einen starken Anstieg der Neuzulassungen um 24,7 %. Auf dem südafrikanischen Markt stieg die Nachfrage deutlich an (+12,3 %). In Nordamerika wird der Lkw-Markt in die Gewichtsklassen 1 bis 8 unterteilt. In den für Volkswagen relevanten Segmenten Class 6 bis 8 (ab 8,85 t) lagen die Neuzulassungen deutlich (+13,6 %) über dem Vorjahreswert. In Brasilien, dem größten Markt der Region Südamerika, lag die Lkw-Nachfrage im Berichtsjahr leicht unter dem Vorjahr (−2,5 %).

Die Nachfrage auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Busmärkten lag auf dem Vorjahresniveau (+0,3 %). In den Märkten der EU27 +3 lag die Nachfrage nach Bussen im Berichtsjahr insgesamt leicht unter dem Niveau des Vorjahres (−3,8 %), mit unterschiedlichen Ausprägungen in den einzelnen Ländern. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Segment der Schulbusse in den USA und Kanada einen spürbaren Rückgang (−6,8 %). Die Nachfrage nach Bussen lag in Mexiko ebenfalls spürbar unter dem Vorjahreswert (−7,4 %). In Brasilien hingegen stieg die Nachfrage an und lag stark über dem Vorjahresniveau (+23,4 %).

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR POWER ENGINEERING

Die Märkte für Power Engineering unterliegen unterschiedlichen regionalen und konjunkturellen Einflüssen; deshalb sind die jeweiligen Geschäftsverläufe meist unabhängig voneinander.

Der Marinemarkt blieb im Jahr 2022 unter dem Niveau des Vorjahres. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Nachfrage im Bereich der Handelsschifffahrt zurückging. In diesem Teilmarkt entwickelte sich insbesondere das Segment für Containerschiffe, Tanker und Schüttgutfrachter im Vergleich zum hohen Niveau des Vorjahres rückläufig. Das Segment für Gas-Tanker hingegen konnte eine stabile Entwicklung verzeichnen. Im Teilmarkt der Kreuzfahrtschiffe und Passagierfähren war ein leicht positiver Verlauf erkennbar. Durch die Lockerungen der Covid-19-bedingten Restriktionen haben hier die Geschäftsaktivitäten wieder zugenommen. Der durch staatliche Investitionen getragene Spezialmarkt für Behördenschiffe zeigte sich aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage aktiv. Im Offshore-Sektor hemmten die vorhandenen Überkapazitäten nach wie vor Investitionen in die Offshore-Ölgewinnung – trotz der stark gestiegenen Öl- und Gaspreise. Demgegenüber entwickelte sich die Nachfrage nach Offshore-Spezialschiffen für Windanlagen positiv. Im Gesamtmarkt blieb die Verunsicherung über zukünftige Treibstoff- und Emissionsregulierungen auch im Jahr 2022 bestehen.

Der Markt für Energieerzeugung verbesserte sich im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt war trotz Inflation und Herausforderungen in den Lieferketten eine deutliche Markterholung erkennbar. Der Trend weg von schwerölbetriebenen Kraftwerken hin zu mit Dual-Fuel sowie Gas betriebenen Kraftwerken hielt weiterhin an, unterstützt durch den Beschluss der UN-Klimakonferenz COP26 und den daraus resultierenden Erschwernissen für die Finanzierung von schwerölbetriebenen Kraftwerken. Die Folgen des Russland-Ukraine-Konflikts waren jedoch in Form von steigenden Gas- und Rohstoffpreisen sowie einer verzögerten Verfügbarkeit von Kernkomponenten spürbar. Es bestand nach wie vor eine hohe Nachfrage nach neuen Energielösungen wie Wasserstoff und Langzeitenergiespeicher mit einer weiterhin starken Tendenz zu höherer Flexibilität und dezentraler Verfügbarkeit.

Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich der Markt für Turbomaschinen erneut. Die Rohmaterialpreise blieben auf einem sehr hohen Niveau und führten zu einer erhöhten Nachfrage nach Produktionsanlagen mit Turbokompressoren sowohl in der Grundstoff- und Prozessindustrie als auch im Öl- und Gasgeschäft. Der Markt der neuen Geschäftsfelder für Turbomaschinen im Bereich der Dekarbonisierung hat sich gegenüber dem Vorjahr nochmals verbessert und wurde durch anhaltend hohe, aber volatile Preise für Kohlendioxidzertifikate im europäischen Handel und vorteilhafte Änderungen im amerikanischen Steuergesetz getragen. Die Nachfrage nach Dampfturbinen zur Stromerzeugung verbesserte sich hingegen nur marginal, die Nachfrage nach Gasturbinen ging im Verlauf des Jahres 2022 leicht zurück.

Die After-Sales-Märkte für Motoren in der Marine- und Kraftwerkssparte sowie für Turbomaschinen entwickelten sich im Berichtszeitraum 2022 deutlich stärker als im Vorjahreszeitraum, in dem die Nachfrage durch die Covid-19-Pandemie beeinträchtigt war.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR FINANZDIENSTLEISTUNGEN

In den ersten Quartalen 2022 wurden automobile Finanzdienstleistungen auf hohem Niveau nachgefragt, was unter anderem auf die noch niedrigen Leitzinsen in wesentlichen Währungsräumen zurückzuführen war. Der in der zweiten Jahreshälfte eingetretene Zinsanstieg übte zusammen mit der Covid-19-Pandemie und der weiterhin eingeschränkten Fahrzeugverfügbarkeit in fast allen Regionen Druck auf die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen aus.

Der europäische Pkw-Markt war im Berichtszeitraum weiterhin von den Engpässen bei der Teileversorgung geprägt, die Fahrzeugauslieferungen lagen unter dem Vorjahr. Der Anteil von Finanzdienstleistungsprodukten im Neuwagengeschäft entwickelte sich dagegen positiv und übertraf den Vergleichswert 2021. Haupttreiber der Entwicklung waren positive Veränderungen im Verkaufsmix zugunsten des finanzierungsaffinen Privatkundengeschäfts und ein höherer Anteil von Leasingverträgen im Flottengeschäft. Die positive Entwicklung bei der Finanzierung von Gebrauchtwagen konnte 2022 fortgesetzt werden, vor allem der Absatz von After-Sales-Produkten wie Inspektions-, Wartungs- und Verschleißverträgen wurde ausgebaut. Die Finanzdienstleistungsaktivitäten in Russland wurden durch den Russland-Ukraine-Konflikt und die Folgen der internationalen Sanktionen negativ beeinflusst.

Die anhaltenden Herausforderungen aus der stockenden Teileversorgung in der Fahrzeugproduktion hatten in Deutschland Einfluss auf den Fahrzeugabsatz und das Finanzdienstleistungsgeschäft. Die geringeren Neuwagenauslieferungen führten dazu, dass im Berichtsjahr sowohl beim Leasing als auch bei der Finanzierung weniger Neuverträge abgeschlossen werden konnten als ein Jahr zuvor. Die Neuwagenpenetration lag leicht unter dem Niveau von 2021. Die Gebrauchtwagenneuverträge bewegten sich insgesamt in der Größenordnung des Vorjahres. Die Zahl der neuen After-Sales-Verträge nahm in der zweiten Jahreshälfte zu und lag für den Berichtszeitraum nur leicht unter dem Niveau von 2021. Die Vertragszugänge im Versicherungsbereich blieben – mit wenigen Ausnahmen – hinter den Vorjahreswerten zurück.

In Südafrika war die Nachfrage nach Finanzierungs- und Versicherungsprodukten für Neu- und Gebrauchtwagen 2022 gedämpft. Koordinierte Kampagnen zur Unterstützung gingen aufgrund einer eingeschränkten Fahrzeugverfügbarkeit zurück. Infolge der steigenden Inflation hat die südafrikanische Zentralbank begonnen, die Zinssätze zu erhöhen.

In der Region Nordamerika lagen die Fahrzeugauslieferungen 2022 aufgrund von Lieferengpässen unter dem Vorjahresniveau. Auf dem US-amerikanischen und kanadischen Markt war auch die Nachfrage nach Leasing- und Finanzierungsverträgen aufgrund von Zinserhöhungen rückläufig. Auf dem mexikanischen Markt konnte der prozentuale Anteil an Leasing- und Finanzierungverträgen auf Vorjahresniveau gehalten werden und Neuverträge bei After-Sales-Produkten stiegen im Vergleich zum Vorjahr.

In der Region Südamerika kam es in einem volatilen Umfeld zu einem Nachfrageüberhang bei Fahrzeugen, in Argentinien verschärft durch Importrestriktionen. Das gestiegene Zinsniveau hielt die Zahl an Barkäufen hoch. In Brasilien konnten die Vertragszugänge für Finanzierungen gesteigert werden.

Auf dem chinesischen Markt beeinflussten Engpässe bei der Teileversorgung und pandemiebedingte lokale Beschränkungen die Entwicklung der Pkw-Verkäufe. Sowohl der Anteil kreditfinanzierter Fahrzeugkäufe als auch das Wachstum bei neuen Verträgen ging zurück. Die Vergleichswerte des Vorjahres wurden im Berichtszeitraum nicht erreicht.

Im Geschäftsjahr 2022 lag das Finanzdienstleistungsgeschäft im Markt für schwere Nutzfahrzeuge leicht über dem Niveau des Vorjahreszeitraums, was sich auch in den Finanzierungs- und Leasingverträgen in Europa und Brasilien niederschlug.